Tipps zu - Digital
Titel: | letzte Änderung: |
allgemeine Tipps | eigene Leitseite |
Decoderauswahl | 08.03.2003 |
Decoderbewertung | 17.08.2003 |
Decodereinbau | 02.02.2005 |
Decoderprogrammierung | 06.09.2005 |
Decoderschnittstelle, Pinbelegung | 07.03.2003 |
elektronische Schwungmasse | 24.10.2010 |
ROCO 10760 Lokmaus 2 | 30.07.2003 |
ROCO 10761 Verstärker für Lokmaus 2 | 30.07.2003 |
Systemauswahl | 30.08.2003 |
Die wohl schwierigste Frage nach der Auswahl des Digitalsystems ist die Frage, welche Decoder brauche ich denn
unbedingt. Die Kernfrage dabei ist, welchen Strombedarf haben die
LGB-Loks.
Beim Surfen im Internet stößt man dabei auf folgende Angaben:
"Der Motorstrom-Booster 55030 wird zusammen mit einem Decoder 55020 eingebaut, um eine zweimotorige Lok mit Decoder-Schnittstelle zum Betrieb mit dem Mehrzugsystem umzurüsten.55030 ersetzt den zweiten Decoder 55020. Er garantiert hervorragenden Gleichlauf beider Motoren und somit ein gleichmäßiges Fahrverhalten. Der hohe maximale Ausgangstrom von 4 A ist selbst für erschwerte Betriebsbedingungen ausreichend."
"Eine einzelne, kleine einmotorige LGB-Lok kommt mit ca. 1,5A Strom aus, eine große, 2-motorige (z.B. Krokodil) bringt es auf Spitzenströme von 4-5A"
"Gelegentliche Überschreitungen [des Motorstroms] (z.B. beim Anfahren oder bei der Auffahrt über die Zugwendel) spielen keine Rolle, weil es die dabei entstehende thermische Belastung durch eine nachfolgende Minderbelastung wieder ausgeglichen werden kann. Da es nach der Aufwärtsfahrt irgendwann wieder abwärts geht, hat der Empfänger dort Gelegenheit wieder abzukühlen. Die Motorendstufe selbst ist ohnedies wesentlich leistungsfähiger als der angegebene maximale Motorstrom (bei typischen ZIMO H0-Empfängern z.B. 3 oder 5 A, bei Großbahn-Empfängern bis 30 A)"
und weiter:
"Aber es ist schon vorgekommen, dass ein- und derselbe (H0-)Fahrzeug-Empfänger stundenlang in einer zweimotorigen LGB-Lok bei 1,5 A seine Arbeit verrichtete (also weit überlastet wurde, ohne Schaden zu nehmen), und danach in einer N-Spur-Lok bei 200 mA nach 30 sec abbrannte. Warum ? Wahrscheinlich, weil der betreffende N-Motor durch einen defekten Kollektor "Mikro-Kurzschlüsse" am laufenden Band produzierte ... "
Zur Zeit bin ich noch nicht in der Lage, meine Fahrzeuge selbst zu messen. Mein Messgerät macht bei 200 mA die Schotten dicht... Ein Aktiver des Gartenbahnforums hat aber mal sein Messgerät angeworfen und folgendes herausgefunden (Werte maximal, jeweils bergauf):
Lok | Motoren | Strom |
Little Critter | 1 | 1,1 |
Nicki & Frank S | 2 | 1,7 |
OTTO | 1 | 1,1 |
Stainz | 1 | 1,3 |
Vielen Dank Peter für diese Angaben. Zur Erweiterung der Tabelle darf natürlich jeder mir seine Ergebnisse mitteilen.
Decoderbewertung
Decodereinbau
Decoderprogrammierung, elektronische Helferlein
Wer Decoder programmiert, kann sie gut brauchen: Die kleinen "Taschenrechner" von Arnold Hübsch
Zuweilen bin ich bei der Programmierung auch
auf unerklärliche Probleme gestoßen: Trotz der Quittungssignale
war die Programmierung nicht erfolgt.
Zum Glück aber gibt es das Internet und das Projekt Digital Direct for Linux wie
auch den Ableger Digital Direct für Windows (Link für zur Seite von Michael Gräfe). Damit ist
direkter Zugriff auf die digitale Hardware ohne spezielle
Interfaces möglich.
Benötigt wird nur ein spezielles Kabel, welches den Computer mit dem Digitalverstärker verbindet. Ein solches Kabel habe ich erfolgreich getestet mit dem Lenz LV200 und dem Roco 10761. Angaben zum Nachbau finden sich auf den beiden nachfolgenden Seiten.
Wichtig: Der Nachbau und die Verwendung erfolgt natürlich auf eigene Gefahr!
Mit diesen Vorassetzungen kann dann über ein Programm wie zum Beispiel Railyprog von Holger Seider ein Decoder programmiert werden. Download kann über die Homepage von Michael Gräfe erfolgen: Zum Download von Railyprog
Achtung: für Windows XP ist der Download eines zusätzlichen Treibers nötig. Download kann über die Homepage von Michael Gräfe erfolgen. Zum Download der GIVEIO.SYS.
Belegung der Decoderschnittstelle, die Farben entsprechen denen des LGB Zusatzkabels 55026:
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Wichtig: Bei bestimmten Decodern MUSS der Masseanschluss (5) mit dem Decoder verbunden werden. Dies erscheint zwar zunächst widersinnig, da die Lampenanschlüsse als Negativpole mit U + verbunden werden.
Bei Einbau des Lenz LE 230 in die Zahnradlok der Zugspitzbahn hatte ich diesen Anschluss zunächst nicht vorgenommen. Die Lampen der einen Stirnseite brannten daraufhin sehr viel heller, als die der anderen. Nach Anschluss des Massekabels brannten alle Birnen mit gleicher Helligkeit (entsprechend der vorherigen dunkleren Seite = analoger Normalzustand).
Beim Heller HE 11 muss kein Kabel zum Masseanschluss verwendet werden, hier kann das Anschlussschema von This verwendet werden.
Gerade einmotorige Loks mit 2 Achsen und damit Stromaufnahmepunkten auf kurzer Distanz neigen dazu, bei langsamer Fahrt über Wiechen oder verschmutzet Stelle stehen zu bleiben.
Im Digitalbetrieb muss das nicht sein, eine kleine Pufferschaltung versorgt den Decoder kurzzeitig weiter mit Strom. Bei langsamer Fahrt rollte ein LGB-Antrieb so noch fast 3 Sekunden weiter.
Benötigt werden nur eine Diode (1 N 4001), ein Spannungsregler (7824), ein Kondensator (22.000uF/25V) und ein Decoder mit U+ (gemeinsamer Funktion) und GND (Masse).
Der Decoder muss vorher über CV29 auf "nur Digitalbetreib" eingestellt werden.
Der Puffer sollte zudem abschaltbar eingebaut werden, den Programmieren ist in der Regel nur ohne den Puffer möglich.
ROCO 10760 Lokmaus 2
Auf der Suche nach einem günstigen 2. Steuergerät für mein Lenz Set 03 (LH 200 und LV 200) bin ich auf die Lokmaus 2 von Roco gestoßen. Diese arbeitet wie der LH 200 als Zentrale an einem Verstärker und ist zu 100 % am Lenz System parallel zum LH 200 zu betreiben.
Angeschlossen an der Adapterplatine LA 152 kann wahlweise eines der beiden Geräte als Zentrale arbeiten. Unterschiede ergeben sich lediglich bei der Programmierung der Decoder: Mit der Lokmaus hat man nur Zugriff auf die ersten 99 CVs.
Das Beste aber: Mit der Lokmaus 2 lassen sich die Lokadressen bequem ändern !
ROCO 10761 Verstärker für Lokmaus 2
Dieser Verstärker mit einer Leistung von ca. 3 A kann auch mit einem LH 200 als Zentrale betrieben werden. Auch auf diesen Verstärker kann man mit einem entsprechende Adapterkabel und den Programmen DigitalDirectLinux und Digita Direct für Windows direkt zugreifen (s.o.).
Neben den verschiedenen Herstellersystemen haben sich 2 Hauptgruppen herausgebildet: DCC und Motorola. Ich habe mich für DCC (Digital Command Control) entschieden, da es ein weltweit normierter Standard ist und für mich so der Bestand des Systems in der Zukunft durch die Weiterentwicklung der verschiedenen Hersteller gesichert scheint.
Das LGB Mehrzugsystem (MZS) ist eine
"Spielart" des DCC-Systems, die mit DCC zwar
grundsätzlich kompatibel ist, aber einige Eigenheiten in sich
birgt:
Mein Hauptkritikpunkt am MZS ist die geringe Ausgangsleistung des
Verstärkers: Mit maximal 5 A am Gleis ist unter Umständen bei
zwei 2-motorigen Loks mit beleuchteten Personenzügen, Sound,
Rauch etc. bereits das Ende der Fahnenstange erreicht. Natürlich
ist mit dem Einsatz sogenannter Booster auch mehr Leistung
möglich, nur muss neben dem Booster auch ein weiterer Trafo
angeschaffte werden (jeder Verstärker muss seinen eigenen Trafo
haben) und die Anlage wieder in mehrere Gleisabschnitte
eingeteilt werden (jeder Abschnitt mit eigenem Booster).
Nachdem die LGB-Artikel nicht günstig zu erwerben sind, sollte
das je nach Anlagengröße mitberechnet werden.
Ein zweiter Kritikpunkt am MZS ist die serielle
Datenweitergabe der Decoderfunktionen:
Im Betrieb mit der Lokmaus - die nur über eine Funktionstaste
neben der Lichtfunktion verfügt - muss diese Taste also für die
8. Funktion auch achtmal hintereinander gedrückt werden. LGB hat
dies mit Einführung der neuen Lokhandys mit 8 Funktionstasten
nun zwar komfortabler gestaltet, von der technischen Seite her
aber bleibst beim Alten: man kann sich zwar nicht mehr Verzählen
beim Drücken, aber wehe die Lok rumpelt gerade über eine
verdreckte Stelle, wenn die Signale über das Gleis geschickt
werden... In jedem Falle wird die 8. Funktion mit deutlicher
Zeitverzögerung im Vergleich zur Funktion 1 ausgeführt.
Ich habe mich daher für das Set 03 von Lenz
(einem Pionier in Sachen DCC) entschieden. Mit dem Verstärker LV
200 bekomme ich 8 A auf das Gleis und mit dem LH 200 einen
Handregler, der 4 Funktionen im 1-Tasten Griff bietet und als
Zentrale arbeitet.
Das Lenz System ist zudem modular aufgebaut und kann mit der
Zentrale LZ 100 mit weiteren Funktionen ausgestattet werden.
Wichtig nur: mit dieser Ausrüstung lässt sich zwar schön FAHREN, aber keine Lokadresse ändern ! Diese Einschränkung kann man aber mit der hier von mir vorgestellten Kabellösung oder mit einer ROCO Lokmaus 2 schnell umgehen.