Beschriftungen vom Original entfernen:
Manche Modelle existieren nur in der Vorstellung des Besitzers: Andere Farben (siehe hierzu auch diesen Tipp), andere Logos oder Beschriftungen... Viele Wege führen zum ganz persönlichen Modell.
Die Grundlage für eine ganz neue Lackierung oder die eigene Beschriftung ist jedoch die Entfernung vom Original.
Beschriftung können
(soweit aufgedruckt oder lackiert) sehr einfach mit
Pinselreiniger und einem saugfähigem Tuch entfernt werden.
Ich habe immer 2 normale Küchenpapiertücher verwendet: Ein mit
ein wenig Pinselreiniger getränktes und ein trockenes zum
Nachwischen.
Bevor man sich jedoch an das Entfernen macht,
sollte man das Objekt genau studieren:
Im Grunde besteht jedes Modell aus einer Grundfarbe, die auf dem
in gleicher Farbe durchgefärbtem Kunststoff aufgebracht ist.
Darauf wird dann mindestens eine weitere Farbschicht
aufgetragen.
1. Alter des Modells:
Je älter ein Modell, desto länger war die Beschriftung
auf dem Untergrund. Daher ist es mit zunehmendem Alter sehr
wahrscheinlich, dass der Grundlack sich leicht in der Farbe
verändert hat oder an Brillanz verloren hat. Dies passiert
logischerweise aber nur dort, wo sich KEINE Originalbeschriftung
befunden hat.
Dann hat man zwar die Beschriftung nicht mehr, aber man sieht
genau, wo sie sich befunden hat. Für denjenigen, der das Modell
ganz neu lackieren will stellt die kein Problem dar, da die
Oberfläche des Modell noch mit feinem Sandpapier angeschliffen
werden muss, bevor die neue Farbe aufgetragen wird.
Soll die alte Beschriftung allerdings nur entfernt und nicht
durch etwas neues ersetzt werden, muss auch großflächiger um
die alte Beschriftung gewischt werden. Das löst auch den
Grundlack mit an.
Je älter das Modell ist, desto mehr Abreibeaufwand kann möglich
sein.
2. Farbschichtanzahl:
Als nächsten Schritt sollte man die Anzahl der Farbschichten
herausfinden. Wer hier schlampt, reibt sich unter Umständen
nicht nur die Beschriftung, sondern bis zur möglicherweise
anderen Plastikfarbe durch.
Viele Modelle bestehen aus einer Grundfarbe, die auf dem in gleicher Farbe durchgefärbtem Kunststoff aufgebracht ist. Darauf wird dann eine weitere Farbschicht aufgetragen.
Beispiel 1: |
Beispiel 1: Der Tankkessel ist gelb durchgefärbt und lackiert, Logo und Schriftzug mit roter Farbe auflackiert.
Beispiel 2: |
Beispiel 2: Die Reklametafeln der Tram sind weiße Kunststoffteile, die mit blauer Farbe bedruckt wurden. Der Schriftzug "Chlorodont" ist nicht mit zusätzlicher Farbe erstellt worden, hier wurde nur keine blaue Farbe aufgetragen.
In diesen Fällen den Pinselreiniger auf Tuch 1 auftragen, kurz über die Beschriftung wischen, 5 Sekunden warten und die Beschriftung abreiben. Je dunkler die Farbe ist (und damit je heller der Untergrund!), desto öfter sollte trocken die abgewischte Farbe aufgenommen werden und die Wischfläche des getränkten Tuches gewechselt werden. Man wundert sich, wie viel Farbe hinter manch kleiner Beschriftung steckt.
Als Gegenbeispiel der ehemalige Murtalbahnwagen:
Beispiel 3: |
Beispiel 3: Der Blick durch eine geöffnete Tür
beweist, dass dieses Fahrzeug einen beigen Grundanstrich hat, auf
dem dann blau aufgetragen wurde. Die Aufschrift
"Murtalbahn" außen war glücklicherweise weiß und
damit sehr leicht als dritte Farbschicht zu identifizieren.
Wird bei einer solchen Farbschichtzusammenstellung nicht schnell
und sicher gearbeitet, hat man sich sehr schnell zur Grundschicht
durchgerieben. Am risikolosesten ist es, wenn die Beschriftung
mit einem Wisch schon zu 90 % im getränkten Tuch hängt. Den
Rest erledigt man mit einem weiteren Wisch mit dem Trockentuch.
So kommt man übrigens auch gut zwischen Nieten durch.