Unsere Farbmäuse

Patricia fand Euch am 12.7.2011 an einem Feldrand ausgesetzt.
4 Tage alt, ohne Mutter und bereits leicht unterkühlt.
Wir haben Euch mitgenommen und das fast aussichtslose Unterfangen
versucht, Euch mit Handaufzucht durchzubringen.
Leider seid Ihr alle nach viel zu kurzer Zeit
über die Regenbogenbrücke gegangen:

Eins, Zwei, Opi, Herzchen, Pilzchen,
Schweinchen, Lightning und Gorbi.

Gedicht von Paul C. Dahm
Musik von Kerry Muzzey               Flash Animation von Terri Pike
übersetzt aus dem Englischen von Susanne Gläser
Copyright ©T.Pike

 
 

Mit dieser Seite möchten wir uns Ihrer erinnern und gleichzeitig jedem,
der sich dieser Aufgabe stellen möchte, unsere Erfahrungen vermitteln.
 
 
Was die Kleinen zuallererst benötigen sind Flüssigkeit und Wärme!
Flüssigkeit geht vor Nahrung, den ein ausgetrocknetes Tier kann nicht verdauen !

Und ohne Wärme nimmt das Tier auch keine Flüssigkeit oder Nahrung an.

Um schnell Flüssigkeit verabreichen zu können eignet sich lauwarmer Fencheltee.
Diesen kann man am Besten mittel einer kleinen 1 ml Einweg-Spritze und einer gekürzten Braunüle (siehe Wikipedia) verabreichen, weil sich so kleinste Mengen zielgenau plazieren lassen.
Beides haben wir von unserem Hausarzt geschenkt bekommen, als wir ihm von den Mäusen erzählt haben (vielen Dank noch einmal dafür).

Es gibt von Gimpet auch ganz kleine Spitznuckel (hier Google Bilder).

Das Problem: Luft- und Speiseröhre liegen sehr eng nebeneinander.

Bei zu großer bzw schneller Flüssigkeitszugabe ist die sowieso immer gegebene Gefahr des Verschluckens noch um ein Vielfaches höher.
Hinzu kommt die Gefahr, dass Flüssigkeit in die Luftröhre gelangen kann und eine (tödliche) Lungenentzündung droht.

Noch schneller kann nur der Tierarzt per Spritze unter die Haut Flüssigkeit verabreichen.

 
 
Für die Ernährung besorgt man sich Aufzuchtmilch.
Bequem ist die fertig angerührte flüssige Katzenaufzuchtmilch. In Notfällen am Wochenende gibt es in der Apotheke Baby-Heilnahrung.

Bei Pulvern darauf achten, dass diese nicht zu breiig werden !

Um Fett zuzugeben gibt man nicht ganz im Verhältnis 1:1 Kondensmilch (nicht Kaffesahne, Unterschied siehe hier) hinzu.

Gegen Blähungen helfen ein paar Tropfen Sab Simplex (hat keine Nebenwirkungen, es gibt also auch keine Falschdosierungen).

In Absprache mit einem Tierarzt auch geringe Mengen von Vitaminen.

Ab ca dem 9. Tag das Gemisch zusätzlich mit einer steigenden Menge von Schmelzflocken versetzen, um an die feste Nahrung - ca ab 14 Tagen - zu gewöhnen.

Logischerweise alle Gemische immer körpertemperaturwarm verabreichen.

 
 
Wann füttern: Circa alle 2-3 Stunden rund um die Uhr. In den kleinen Körper passt nicht viel hinein, gerade wenn es ungewohnte Nahrung ist.
Wir waren froh, als es am Anfang 0,1 ml je Baby war.
 
 
Wie füttern: Am besten geht es unter einer Standlupe in leichte Rückenlage. So trifft man tröpfchenweise am leichtesten in das Mäulchen.
Am Anfang geht viel daneben, denn Baby und Fütterer trainieren beide.

Also einige Ohrstäbchen und viel Papier zum Reinigen bereitlegen: Die Nase muss natürlich sofort gereinigt werden und auch der Rest des Körpers kühlt schnell aus, wenn er in Milch getränkt ist...

Wenn eines gar nichts zu sich nehmen will, einfach unterbrechen. In der Anfangszeit hat man vermutlich sowieso immer mehr als nur eines und kann eine kleine Wartezeit gut überbrücken.

 
 
Nach der Fütterung noch Reinigen und Verdauung anregen.
Das kann man leicht mit einem Ohrstäbchen erledigen, eine Seite zum feucht Abstreichen von Kopf bis Po und die Andere zum sofortigen Trockentupfen, damit der kleine Körper sofort auskühlt.

Wenn man die Nahrung vorher in einem warmen Wasserbad bereithält, ist das Reinigungswasser ja bereits vorhanden.
Den Bauch vorsichtig kreisend mit der Spitze des Ohrstäbchens massieren, bis Kot und Urin abgesetzt werden. Das dauert ca eine Minute und klappt später auch von alleine beim Säubern.

Das Nest sollte eine Temperatur zwischen 35° und 39° haben. Eine Lampe, insbesondere eine Infrarotlampe ist nicht unbedingt optimal, denn sie trocknet die Luft und damit auch die kleinen Körper aus.
Besser ist ein Wärmekissen unter dem Nest.

Schnelle Wärme bringt man in die kleinen Körper, wenn man seine Hand vorsichtig zur Faust ballt um die Maus herum.

Das Nest muss einen hohen Rand, haben, denn selbst die Kleinen werden schnell zu geschickten Kletterern.
Wir haben einen Schuhkarton genommen, er bietet hohe Wände und die Pappe hält die Wärme einigermaßen konstant.

Den Karton mit Küchenpapier (nicht fasernd) auslegen und handtellergroße Küchenpapierschnipsel leicht knüllen, damit die Babys darunterkrabbeln können.

 
 
Wir wünschem jedem, der kleinen Mäuse mit der Hand aufziehen muss alles erdenklich Gute und den Erfolg, der uns leider verwehrt blieb.
 
 
Zur weiteren Information helfen vielleicht noch diese Seiten weiter:

Ein Video zur Verdeutlichung obiger Worte:

www.kleine-tiere-online.de/40.htm (ab der Hälfte auch Hilfe bei Problemen)

www.kleine-tiere-online.de/73.htm (unten Links zu Adressen von Tierheimen, Pflegestationen etc)

farbmaus-info.forumieren.de (dieser Text und spätere Ergänzungen)

wiki.mausebande.com/farbmaus/handaufzucht Farbmaus-Handaufzucht

www.diebrain.de/ma-nachwuchs.html Farbmaus-Info

 

zurück zur Hauptseite