LGB 3019N Gepäck-/Postwagen
Vorbild ist ein 2-achsiger kombinierter Gepäck- / Postwagen. Im hinteren Wagenteil ist ein kleines Postamt eingerichtet. Der Wagen verfügt von Haus aus über eine Zugschlussbeleuchtung und eine Innenbeleuchtung für das Postabteil.
Umbauten:
Lehmann hat früher ein ganz anderes Kupplungssystem verbaut: Die Kupplungsbügel sind fest mit den Drehschemeln verbunden. An und für sich kein Problem, aber am hakenlosen Bügel lässt sich kein Haken befestigen. Der Haken hing aber hinten an der Stirnseite mit den Zugschlussleuchten. Da ich auf meiner Außenanlage symmetrisch kuppeln muss, damit die hinteren Wagen nicht an Gleisunebenheiten verloren gehen, musste ich den Wagen komplett zerlegen.
Zunächst waren die Kabel von den Schleifen abzulösen und die Achsen zu entfernen. Dann trennte ich den Rahmen vom Wagenkasten, entfernte die Drehschemel und baute sie seitenverkehrt wieder ein. Verschraubt, verlötet und ich hatte den Haken an der "richtigen" Seite.
Die nun hakenlose hintere Kupplung habe ich mit einer Schraube fixiert, damit sich der Schemel nicht mehr drehen kann und damit auf geraden Gleisstücken die Achse sicher immer rechtwinklig zur Schiene steht. Dann quietscht sie nämlich auch nicht.
Dem (oder einem) Vorbesitzer war der Halter der in Fahrtrichtung rechten Laterne gebrochen. Anstatt sich diesen Pfennigartikel aber über die Ersatzteilbestellung liefern zu lassen, klebte er die Laterne an das Wagengehäuse. Wäre nicht weiter tragisch gewesen, hätte er die Laterne an der ursprünglichen Stelle angebracht. So aber war sie weiter innen angebracht. Ein ziemlicher Schönheitsfehler.
Ich brach den alten Halter ab und setzte die Laterne mit einem neuen Halter wieder an ihren alten Platz. Nachdem sich die alten Klebereste nicht vollständig entfernen ließen, setzte ich auf diese Stelle noch einen Aufkleber der KPEV, wie er auch auf den Wagenseiten zu finden ist.
Was mit den aus heutiger Sicht weder notwendigen noch schönen Anschlüssen für die alte Weiterführung der Innenbeleuchtung geschah, steht etwas weiter unten.
Da die Stainz nach dem Radreifenumbau nur noch über die Vorderräder und die Schienenschleifer ihren Strom aufnehmen kann, sollten alle dahinter laufenden Wagen mit einer eigenen Stromaufnahme ausgerüstet und der Strom über ein Kabel der Lok zugeführt werden.
Wegen der Innen- und Zugschlussbeleuchtung war der Wagen bereits vom Werk aus mit Metallachsen und Schleifkohlen ausgerüstet (erst die modernen Ausführungen besitzen Kugellagerachsen). Um den Strom zur Lok weiterzuleiten, sollte ein unauffälliges aber trotzdem gut bedienbares Stecker-Kupplungssystem eingesetzt werden. Ich entschied mich für ein 3,5 mm Klinkensteckersystem aus dem Audiobereich. Der Stecker ist dabei als Winkelstecker ausgeführt.
Der Winkelstecker lässt sich zum einen so drehen, dass das Kabel nicht in die Kupplungen gerät und ist baulich kürzer als die gerade Bauform. So umgehe ich eventuelle Platzprobleme in engen Kurven.
Ich beschloss, dass die Lok die Buchse hinten führen soll, denn alle von mir angeschafften bzw. anzuschaffenden Wagen haben Übergangsbühnen, in denen man das Kabel bei Nichtverwendung einhängen kann (die Stainz ist hinten mit Ausnahme der Loklaterne glatt).
Die Stromverteilung bzw. Weiterleitung durch den Wagen wird vom Werk aus mit parallel laufenden Messingblechen sichergestellt. Diese laufen auch innen an den Wänden hoch zu den alten Kabelanschlüssen unter dem Dach. Dieser Wagen erhielt hinten keine Klinkensteckerbuchse, da er der letzte im Zugverband ist.
Bei der elektrischen Montage ist natürlich auf die richtige Polung zu achten.
Einrichtung war vorhanden, ja. Aber diese erschöpft sich in zwei Plastikwänden mit hervorgehobenen Gegenständen, Schubfächern und einem Schreibtisch.
Das war mir ein bisschen zu wenig.
Zuerst färbte ich die Taschen, Stempel etc. schwarz, damit sie sich von der Wand richtig abheben. Aus Papier waren schnell ein paar Briefe und Postkarten für die Schubfächer gefaltet und bemalt.
Auf den Schreibtisch und die Ablagen kamen noch ein paar aus Papier und Pappe (original Gelbe Seiten, damit auch die Farbe stimmt!) hergestellte Bücher.
An den Wänden kleben nun die Preisaushänge und Beförderungszeiten etc.
Rechts unter dem Schreibtisch war ein geschlossener Aktenschrank. Für mich der neue Platz für einen Tresor. Mit einer Schraube und einem Stück Plastik Gussgrat hatte ich dann sowohl Öffnungshebel als auch Zahlenschloss.
Die Tür zum Gepäckteil war mit einem ausgeformten, aber nicht verglasten Fenster versehen. Aus dem Rückteil eines Schnellhefters (wegen des Musters) erstellte ich mir daher für innen ein zugezogenes Schnapprollo. Außen klebte ich zwischen die Fenstersprossen auch dieses Material und klebte zusätzlich Klarsichtfolie darauf, um die Täuschung eines "hinter Glas" liegenden Rollos perfekt zu machen.
Zum Schluss klebte ich die Folie auch in die Fensterhöhlen der Außenwände.
Inzwischen wurde noch ein alter Schaffner "umgeschult" zum Postler.
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Die beiden oxidierten Messinganschlüsse für die Stromweiterführung der Innenbeleuchtung zu einem weiteren Wagen hinten zwischen den Zugschlussleuchten waren mir von Anfang an ein Dorn im Auge.
Beim Zerlegen der Schienenbaubude (LGB 40480) stach mir der Schornstein ins Auge. Und genau ein solcher thront nun über allem in der Mitte der Rückwand, aufgeklebt auf eben jenen Anschlüssen.